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Ein Herz für Liebende
Sie hat im deutschsprachigen Rock oder jetzt eher im Chanson ihren festen Platz: Ulla Meinecke, die mit einer beeindruckenden Revue aus Lied und Text fesselte.

Ulla Meinecke beginnt programmgemäß „kurz nach acht“ und ihr Kosmos besteht in zwei Stunden aus den großen und kleinen Gefühlen, angefüllt mit den Suchenden, trauernden und immer wieder: den Liebenden. Liedgut und Texte, davon keine Sekunde Langeweile, eher herrschte gespannte Aufmerksamkeit.

Noch ein ganz junger Mann war der Schreiber dieser Zeilen, da hatte ihn dieses leicht rauhe Timbre in den Bann gezogen. „Opa Lindenberg“ hatte Meinecke Ende der 70er Jahre gefördert und sie mit auf Tournee genommen, wenn sie dann – viel zu selten – von der „Ersten Liebe“ singen durfte. Jetzt steht da im Festhaus eine Frau, die Reife und Jugendhaftigkeit wundersam verbindet. „Sie nimmt's wie eine Frau“ heißt das erste Lied, am Flügel Reinmar Henschke, ein exzellenter Pianist, der den Songs Leichtigkeit, aber auch zarte Süße gibt, wohldosiert, eben genau ausgelotet.

Der Abend handelt von Stationen der Liebe verpackt in eigenes Liedgut und brillanten Coverversionen. Aus Bruce Hornsbys „The way it is“ wird „das war schon immer so“. Selten sind Stücke eins zu eins übersetzt, aber, was viel wichtiger ist, sie fangen den Geist dieser Songs ein.

Ulla Meinecke, die ihre Lieder mit kleinen Gesten umstreicht, beobachtet sie alle: Die Liebenden, für die schlägt ihr Herz, aber auch jene, die die rauschhafte Affäre suchen. Da kann das blonde Gift auch ein dunkelhaariger Kerl sein, sie kennt den Typus des besten Freundes, der schon lange mehr sein will und auch über die Gefahrensucher, die „bis zum Hals im echten Wasser stehn“, weiß sie einen Text zu erzählen.

Niemals bricht sie den Stab über ihre Figuren, die natürlich auch etwas mit ihr zu tun haben. Nur einer wird mit dunkler, rauchiger Stelle, fast schon gespenstisch an den Pranger gestellt: der Filmproduzent mit seiner Besetzungscouch. Er, der den Typ Mädchen beschwatzt, die schon mit 15 augenrollend auf die Frage nach dem Berufswunsch antworten: „Irgendwas mit Medien.“

Nein, Ulla Meinecke hat da lieber Susan Sarandon oder Bette Davis als Vorbild an der Küchenwand hängen und singt von der großen Marlene, und leiht sich dabei Suzanne Vegas „Marlene on the wall.“ Doch es gibt ja noch die traurigen „Novembermenschen“, denen man „Spaß haben und Party machen“ als Rezept entgegenraunzt.

Die, welche lieber einen Schritt vor und zwei zurück machen, wie es Bruce Springsteen erzählt, diese Menschen bitten den Discjockey um ein langsames Lied. Bei Ulla Meinecke wird Joe Jacksons „Slow Song“ bodenständig und kraftvoll.

Natürlich gab es Zugaben, auch die „Tänzerin im Sturm“ kam im dezenten Jazzgewand. Kurzum: Ulla Meinecke überzeugte das Publikum.

30.01.01 - Wormser Zeitung "Gernot Lahr" 


Meinecke, Ulla