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Loktown bebt. Satte Bässe und wabernde Beats halten die Stadt in Unruhe. Häuser zittern, Straßen brechen auf, Denkgebäude wackeln. Weithin schallt es durch die City. Die SAM RAGGA BAND spielt auf und wandert mit ihrem Tross durch die Straßen. Seanie T., Flown Immo, Onejiru, Jessica MyIntyre, Samy Deluxe und Jan Delay heizen die Band auf ihrem Weg an. Nein, dies ist nicht New Orleans, und dies ist auch nicht Princeton. Dies ist Hamburg und die Kapelle kommt aus Hamburg Lokstedt und zieht jetzt durch die Straßen Deutschlands. Und ab Januar auch in die Hallen.

Aber beginnen wir von vorn. Loktown Hi-Life heißt: Grooves von relaxt bis vorantreibend, Ragga-Vibes und HipHop-Styles, Backbeat-Texturen und Dub-Sounds. Alles zu 100% Live eingespielt (heißt hier: mit ‚echten‘ Instrumenten) und geprüft Sample-frei. 12 Tracks, die aus der gelebten Transformation von Reggae und Alltag geboren wurden. „Wir haben nicht den Anspruch, eine Jamaika-Reggae-Platte zu machen,“ so Gitarrist Marc Wilkes. „Das ginge ja auch gar nicht. Wir greifen die Idee des Reggae auf und machen was eigenes draus. Wir bezeichnen das als Pop. Als populäre Musik - nicht zwangsläufig Radiopop. Basis für die Musik ist der Reggae, aber wie sich das pro Song entwickelt, hängt dann davon ab, wie sich die Komposition entwickelt.“

Marc ist, nebenbei gesagt, einer der ‚wichtigen‘ Leute der Eimsbush-Familie, mittlerweile eine der bedeutenden Einrichtungen norddeutschen HipHop-Lebens, und die meisten der featuret Artists rekrutieren sich aus eben dieser Szene. Jan Delay, Flown Immo, Onejiru, Jessica MyIntyre, Samy Deluxe - alles Leute, die der Eimsbush-Clique persönlich und künstlerisch nahestehen, die meisten von ihnen veröffentlichten und veröffentlichen auf dem zugehörigen Eimsbush-Label. Fast alle stehen bereits in jahrelangem Kontakt zum Eimsbush-Kern und kennen sich von Touren, diversen Studioprojekten und nicht zuletzt von gemeinsam gemeisterten, historisch wertvollen Festivals wie zum Beispiel dem alljährlichen Christmas-Jam in der Hamburger Markthalle. Seanie T. (aka Black Twang) kommt aus London und kam über Dynamite DeLuxe, die den Mann für eine Tour nach Deutschland holten, dazu.

Doch trotz der begeisterten Teilnahme der Gäste an Loktown Hi-Life ist das Album alles andere als ein Feature Album. Die Basics stammen von der Band: Marc Wilkes (git), Alexander Busse (b), Oliver Kusterer (kb), Hartmut Karez (dr) und Detlev von Bötticher (perc). Und erst als die Tracks eingespielt waren, sichtete man das Material und sprach sich mit den Gästen ab, wer was wann wie wo macht. Dass ihnen dabei völlig freie Hand gelassen wurde, versteht sich bei den Eimsbushlern von selbst. Marc: „Unsere Vokalisten haben völlige Texthoheit und können machen, was und wie sie es wollen.

Wir als Band würden uns ja auch nicht in die Songs reinreden lassen. Und das war sehr interessant. So hat zum Beispiel Samy DeLuxe auf Ich will doch nur mein Lied singen durchgehend gesungen und keine einzige Zeile gerappt. Das hat man von ihm noch nicht gehört! Und so hat eigentlich jeder von ihnen etwas anderes gemacht, als was er sonst so macht.“
Das Geheimnis von Loktown Hi-Life besteht dementsprechend im ausgewogenen Verhältnis der Vielfältigkeit der gefeatureten Artists mit ihren individuellen Vorstellungen und der großen Homogenität, da eben alle Songs von der Band selbst unter Session-Bedingungen geschrieben wurden.
Auch die Produktion übernahm die SAM RAGGA BAND komplett selbst, „schließlich bestimmen wir ja den Sound, und nicht irgendein Produzent, der ja doch nur die Aufnahme zu überwachen braucht.“
Aufgenommen wurde Loktown Hi-Life im bandeigenen Loktown-Studio in Hamburg-Lokstedt, wie der Name ja auch schon sagt.

Reggae hat zudem durchaus eine eigene Geschichte in der Hansestadt (und natürlich nicht nur da), die ihre Wurzeln tief im Punk-Reggae-Crossover der ersten Stunde hat. The Clash, die ganze Ska-Bewegung und andere britische Bands der ersten Stunde kamen um Reggae nicht herum, und dieser Virus verteilte sich natürlich auch in der Hamburger Alternative-Punk-Szene.
„Speziell in Hamburg hat der Reggae eine lange Tradition. Im Störtebeker (einer Kneipe in der lange Zeit verrufenen Hafenstraße) und in der Roten Flora haben ja schon in den Achtzigern englische Soundsysteme aufgelegt. Anfang der Neunziger gab es dann schon die Dub-Conference, Dub-Abende im Powerhouse mit z.b. Dub Me Ruff oder den Iries. Und Gentleman, auch so ein Urgestein, war mit dem Hamburger Silly Walks Soundsystem unterwegs. Reggae war immer ein Teil der Umgebung. Wir sind damit groß geworden“

1996 beschlossen dann Jan Eißfeldt (alias Jan Delay), Martin Wilkes, Marc und der Rest der Verdächtigen während der Flashnism-Tour der Absoluten Beginner, eine Reggae-Band zu gründen, die dann am Heiligen Abend 1996 ihren ersten Gig hatte. Es folgten diverse Sessions und Demo-Aufnahmen und man ließ sich Zeit, in der man am ersten Jan Delay-Album arbeitete, inzwischen mit Oliver Kusterer (aka Dr. Fink 67) und ohne Martin.
Im Sommer 2001 erschien dann das erste Album mit der SAM RAGGA BAND, nämlich Jan Delays „Searching For The Jan Soul Rebels“ und man ging auf die 60Hz-Tour - mit Jan Delay & SAM RAGGA BAND.

Im Herbst 2001 startete die Arbeit an Loktown Hi-Life, das nun, hier unüberhörbar vorliegt. Die erste Single ist Die Welt steht still und featuret Jan Delay.
Im Januar folgt eine Tournee mit voraussichtlich 20 Dates, und auf dieser wird man einige der Gäste des Albums mit auf der Bühne erleben können.