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GURREND SINGT DIE DIVA AUF DEM KLANGTEPPICH
Marianne Rosenberg in Worms mit Jazz und Chansons - Schlager-Ikone sucht Seriosität - Stücke in berlinerischer Version

Das wird der Knaller, das wird ganz groß, das sag ich dir. "Er kriegt sich gar nicht mehr ein vor Begeisterung, der Manager von Marianne Rosenberg, über das neue, Programm seines Schützlings. Mit „La vie en rose" wagt sich die Schlager-Ikone nun an Jazz und Chansons, war damit am Samstagabend in der Krone in Worms-Herrnsheim.

Mit einer fünfköpfigen Band (Kontrabass, Klavier, Saxophon, Gitarre, Schlagzeug) ist sie seit gerade mal vier Wochen am Touren, die Testphase sozusagen, bevor das Projekt im nächsten Jahr wie schon gehört der Knaller" werden wird, oder auch ganz groß" und noch mal zur Bekräftigung, das sag ich dir". Kann er ruhig noch mal sagen, der Herr Manager.

Ob Jazz, Chanson oder Schlager, eines ist seiner Klientin immer sicher: ihr Stammpublikum. Und damit ist nicht nur ihr Status als Ikone der Schwulenszene gemeint. Auch wenn Lieder wie „Er gehört zu mir" oder ,Marlene" einen ganz besonderen Nerv getroffen haben, hat ihr Renommee spätestens seit dem Schlager-Revival Mitte der Neunziger neue Höhen erklommen - auch außerhalb eines Szene-Publikums.

Dies gilt es zu nutzen, deshalb wird's jetzt ein wenig seriöser, startet die Rosenberg mit „La Vie en rose" ein neues Kapitel ihrer Karriere. Und wird von ihrer Fangemeinde dabei auch bestens unterstützt. 250 Zuhörer sind gekommen, sogar aus Belgien sind sie angereist, für eines von gerade mal zwei Konzerten im süddeutschen Raum, ein paar Herren aus Stuttgart spekulieren, ob´s Marianne e bissle zugenomme hat“. Das sei mal dahin gestellt, zumindest stimmlich hat sie keineswegs an Gewicht verloren. Sie war schon immer die Frau mit dem zarten Schmelz in der Stimme, immer auch ein wenig unterbewertet vielleicht, und dieses Organ scheint jetzt mit dem neuen Programm eine Plattform gefunden zu haben, in der sich auch ihre gewollt mondäne, divaeske Erscheinung ausleben kann. Sinnlich vibriert es bei „I´m a woman", gurrt, verschwörerisch bei „La vie en rose“ (hierzulande eher bekannt als Schau mich bitte nicht so an"), und singt mit glasklarer Schärfe "For all we know".

Die Band gerät dabei - wie sollte es auch anders sein - professionell agierenden Nebensache, damit beschäftigt, der Chefin den melodischen Teppich zu weben, über den sie dann gravitätisch schreiten kann. Macht sie mit Wonne. Aus einem riesigen Fundus an Chansons und Jazz- Klassikern hat die, Rosenberg ihre persönlichen Favoriten ausgewählt. Das dabei - sowohl in punkto Zusammenstellung als auch Arrangements der Lieder - nahezu ausschließlich Standards und Altbekanntes herausgesprungen ist, mag nur die Puristen stören. Was zählt ist „La Diva“.

Sie intoniert stellenweise berückend schön, unterhält zwischendurch mit pointierten, Lebensweisheiten und auch wenn immer ein bisschen Bemühtheit, gewollte Kapriziösität durchschimmert, ist dieses Grande-Dame-Gehabe verzeihbar. Besonders in ihren stärksten Momenten, wenn sie einige Stücke in eigens ins Berlinerische übersetzte Versionen zum Besten gibt. „Wenn ick mal tot bin" beispielsweise gerät zum herzzerreißenden, anrührenden Nachruf auf das Leben. Bei dem Lied krieg ich immer Tränen in die Augen", sagt ihr Manager. Wird bestimmt auch ganz ganz groß".


01.10.03 - Rheinpfaltz_FT, A. Gärtner 
Die Liebe in immer neuen Spielarten
In den Kreis illustrer Künstler, die schon in der Bad Kreuznacher Loge aufgetreten sind, reihte sich nun auch Marianne Rosenberg ein. Markenzeichen der bekannten Schlagersängerin ist es ja, stets mit Hilfe von einprägsamen Melodien darüber zu klagen, dass sie einen ganz bestimmten Mann nicht kriegen kann oder dass ihr eine Andere gerade den Liebhaber weggenommen hat. Dementsprechend sang und erzählte sie in ihrem Programm von den vielen Spielarten der Liebe. Aber nicht in Tagesschlagern, sondern in Chansons und Jazzliedern der anspruchsvolleren Art.

"Schau mich bitte nicht so an!", dieser Oldie diente ihr als Einstieg. Hatte sie deshalb vorher verkünden lassen, jegliches Fotografieren sei untersagt? Hatte sie sich gegenüber ihrer Schlager-Hoch-Zeit vor etlichen Jahren so zu ihrem Nachteil verändert? Mitnichten ! Über ihre Garderobe konnte man wohl streiten, über ihr professionelles Auftreten, ihre Mimik, ihr Makeup und vor allem über ihre unverwechselbare Stimme nicht.

Jubelnde Fans

Die Stimmung im Saal war bestens: Die Bad Kreuznacher und die angereisten Fans klatschten und jubelten der Künstlerin nach Kräften zu. Vor allem bei Titeln voller Jazz und bei den neuen Arrangements jener Songs, die sie in Radio und Fernsehen berühmt gemacht haben. Das Timbre ihrer Kehle ist immer noch da, die Ausdruckskraft ihres Gesanges hat sich geprägt. Nach der Pause ließ Marianne Rosenberg dann auch die Fotoblitze der Fans und der Presse zu - für fünf Minuten.

Ihre Band begleitete sie einfühlsam. Sie erfreute den ausverkauften Logensaal aber auch schon mal mit virtuosen Saxofon- oder Kontrabasseinlagen. Ihr Leiter, Wolfgang Köhler (Piano), hatte zudem alle Chansons und Jazzmelodien Marianne Rosenberg sozusagen auf den Leib arrangiert.

Bravorufe, spitze Schreie, nicht enden wollender Beifall, Zugaben - dem Weingut Finkenauer und der Tourismus- und Marketing GmbH der Stadt war es gelungen, auf der Logen-Bühne eine neue Farbe zum Leuchten zu bringen.
30.09.03 - Allgemeine Zeitung Bad Kreuznach - Frank Gottschald 


Rosenberg, Marianne